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War Zeit genug?


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Zuerst: ich bin kein Kreationist noch glaube ich an den mystischen Einfluss einer wie auch immer gearteten Gottheit auf den evolutionären Prozess. Aber ich glaube an die Wissenschaft, den gesunden Menschenverstand und an die universelle Macht der Symmetrie.

Die Frage, die mich beschäftigt ist:

Wie wahrscheinlich ist es, dass eine beliebige Genmutation zum Vorteil und nicht zum Nachteil des jeweiligen Individuums gerät und sich dann über Generationen als evolutionärer Vorteil herausstellt?

1. Sonstiges Wahrscheinlichkeitshürde: es braucht sehr viele Versuche, bis eine Mutation sich tatsächlich als Fortpflanzungsvorteil herausstellt. Viel höher ist die Chance, dass schon das Embryo verkümmert. Aber wir haben ja viel Zeit bzw. unendlich viele Generationenfolgen zur Verfügung. Das Auge wurde im Lauf der Zeit wohl mehrmals "erfunden".

2. Wahrscheinlichkeitshürde: in der gleichen Zeit haben zahlreiche andere Individuen in der jeweiligen ökologischen Nische ebenfalls Genmutationen, die ihnen über z.B. zus. Sinne, Organe, etc. zum Vorteil gereichen. Sie gewinnen u. U. den Fortpflanzungswettbewerb, die erste Mutation geht unter, obwohl sie gut war.

3. Wahrscheinlichkeitshürde: selbst wenn die Mutation selbst ein Vorteil ist (z.B. lichtempfindliche Zellen, Federn, Laktoseverträglichkeit) kann schon ein banaler Unfall, Krieg, etc. das jeweilige Individuum auslöschen. Es gibt durch Überbevölkerung keine Nahrung mehr, der Vulkan bricht aus oder ganz andere Arten erobern die bisher erfolgreich besetzte Nische. Die Mutation geht unter, obwohl sie gut war.

4. Wahrscheinlichkeitshürde: Für die gemäß Pkt. 3 erfolgreichere Art gelten dann aber wiederum die Punkte 1.-3.

Gibt es quantitative Ansätze zur Wahrscheinlichkeitsberechnung evolutionärer Prozesse? Oder sagen wir einfach: "Da war Zeit genug!"

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Moderator Note

The common language on this board is English, so please provide a translation so that others can participate.

 

 

 

That being said: most mutations are are assumed to be neutral are not under strong selection see e.g. https://en.wikipedia.org/wiki/Neutral_theory_of_molecular_evolution

for an intro.

Even if under positive selection, it is well known that no all alleles will become fixed, as there are obviously stochastic effects at play. And finally with regard to time, there are is a lot of work (Kimura being probably one of the best known) that model the time dimension. The concept of molecular clocks derives from these approaches. So yes, the work is mostly quantitative.

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